Wie erscheinen uns die Dinge oder oder genauer die Keramiken, wenn sie hergestellt wurden und uns in unserem Leben begegnen?

Danke an Günter Figal für den ausdrucksstarken Titel.

Rakuschale
„Eine japanische Teeschale im Raku-Stiel musste keiner historischen Kritik standhalten, da sie auch nie im Verdacht stand, eine nur den Zeitgeschmack elektrisierende Produktion zu sein. Die Schale ist jedoch ebenso wenig eine augenblickshafte, sich dem Zeitgeschmack verweigernde Unterbrechung der kontinuierlichen Zeit. Sie ist in ihrer ebenso anmutigen wie strengen Schlichtheit einfach da. Sie steht fest auf ihrem schmalen Fuß und strebt dennoch nach oben, in den ruhigen Wellen ihrer unregelmäßigen Wandung, deren dünne schwarze Glasur matt glänzend die poröse Bildung des Tons durchscheinen lässt. Wenn man die Schalen in den Händen hält, ihre Leichtigkeit spürt und ihre sanfte Oberfläche fühlt – wenn man Tee aus ihr trinkt und sie dabei bewundert – ist sie ohne jede geschichtliche Situierung einleuchtend im Dasein.“ Figal, S. 30
[[Datei:Black Raku Tea Bowl.jpg| Schwarze Raku Teeschale]]
Auf der Suche nach einem Foto von einer Rakuschale, die ich aus Gründen des Datenschutzes verwenden darf, fand ich nur dieses Foto. Allerdings möchte ich doch betonen, dass es wesentlich schönere Rakuschalen gibt, die zugleich ihr fehlendes Streben nach Perfektion wie auch ihre Vergänglichkeit betonen. Bei denen auch die Arbeit mit dem Material herausgearbeitet wurde.
