Interaktion mit Dingen bei Kindern

Nehmen wir an, ein Kind spielt mit einer Puppe. Obwohl mit größter Mühe darum bestrebt, werde wir vielleicht nie völlig konkret verstehen, welche besonderen Vorstellungen das Kind über die Puppe hat, uns ist jedoch bereits soviel zugänglich, dass wir wissen können, dass es im Spiel mit ihr vollständig versenkt, wie mit einer lebendigen Existenz umgeht, mit ihr also in einer Weise existentiell verbunden ist, wie uns dies nie möglich wäre. Es erlebt mit ihr Schicksale seelischer Kontagionen, in die wir in analoger Weise mit einer Puppe nie geraten können.

Wenn es das Wort „Spielzeug“, „Puppe“ ausspricht, verbinden sich für das Kind mit diesem Worte jene Vorstellungen, die aus der besonderen Konjunktion mit dem Dinge entstanden sind, die auch in möglicher erweiterter konjunktiver Gemeinschaft mit anderen Kindern adäquat mitteilbar werden können.

Karl Mannheim (1980). Strukturen des Denkens. S. 287f


Erwachsenen spielen mit Dingen

… in diesem Fall ist es sowohl bei den Kindern wie auch bei den Erwachsenen ein Spiel mit Puppen.