Verlorene Existenzberechtigung der Werkstatt
Vor einiger Zeit fand in der Schallaburg eine Ausstellung mit dem Namen „Der Hände Werk“ statt. Leider konnte ich die Ausstellung nicht besuchen. So besorgte ich mir den Katalog und hoffte, vertiefende Anregungen zu erhalten. Natürlich suchte ich zuerst nach dem Handwerk der Töpferei. Im Buch „Handwerk morgen“ fand ich ein Kapitel „Ohne Kunst kein Kommerz: Die Visionen des Keramikers Kurt Ohnsorg“. Dort erfuhr ich, dass Kurt Ohnsorg (1927 – 1970) als prägendster Keramiker nach dem Zweiten Weltkrieg galt. Er war mit seiner Arbeit eng in die industrielle Fertigung eingebunden. Ohnsorg war der Meinung:

„die Werkstätte als Erzeugungsart hat im industriellen Zeitalter ihren Sinn überhaupt verloren.
Kleinproduktion mit gebrauchsstörenden Fehlern, welche als handwerkliche Reize gewertet und
gefördert werden, stellt einen Anachronismus dar. Das Berufsbild des Keramikers ist ein anderes
geworden, Er hat jene Erfahrungswerte zu schaffen, an denen sich die Großproduktion orientieren
kann“.